Der Schweizer Versicherer Zurich kommt nicht aus der Krise. 2015 ist der Netto-Gewinn um 53 Prozent eingebrochen auf noch 1,6 Milliarden Euro. Der Gewinnrückgang ist ausschließlich auf der Kerngeschäft der Schadenversicherung zurück zu führen, das zwei Quartale in Folge rote Zahlen schrieb. Die Zurich litt unter Naturkatastrophen, operativ hat der Konzern vor allem Probleme im Geschäft mit Großkunden im Kernmarkt USA.
Auf das Jahr gerechnet sank der Betriebsgewinn der Sparte um 71 Prozent auf 864 Millionen Dollar. Die Eigenkapitalrendite belief sich auf 6,4 Prozent nach 11,2 Prozent im Vorjahr.
Die Probleme im Schadenversicherungsgeschäft werden die Zurich Insurance Group das ganze Jahr 2016 beschäftigten. Daher verabschiedete sich der größte Schweizer Versicherer auch im laufenden Jahr von dem Ziel, eine Eigenkapitalrendite von 12 bis 14 Prozent zu erzielen. „Angesichts der Herausforderungen im Schadenversicherungsgeschäft ist es unwahrscheinlich, dass wir dieses Jahr die von uns angestrebte Eigenkapitalrendite basierend auf dem Betriebsgewinn von zwölf bis 14 Prozent erreichen können“, sagte Zurich-Präsident Tom de Swaan.
Teuer zu stehen kamen den Allianz -Rivalen im Vorjahr die Explosion in der chinesischen Hafenstadt Tianjin im Sommer und die Stürme, die zum Jahreswechsel über Nordengland und Irland hinweggefegt waren. Zudem kosteten Schäden aus früheren Jahren, Wertberichtigungen und die Restrukturierung der mit einem Prämienanteil von nahezu 70 Prozent größten Geschäftseinheit Schadenversicherung den Konzern viel Geld. Die Problemsparte schloss das vierte Quartal mit 120 Millionen Dollar Verlust ab, im ganzen Jahr brach der Gewinn um fast drei Viertel ein.
Von dem Konzernumbau, der bis 2018 angelegt ist, sollen rund 8000 Mitarbeiter betroffen sein. Nicht alle Stellen fielen weg, viele würden etwa in zentralen Dienstleistungsstellen angesiedelt, sagte eine Zurich-Sprecherin. Für Deutschland hatte der Versicherer bereits den Wegfall von 500 Jobs angekündigt. Um die Kosten zu senken, sollen weltweit 8000 Stellen wegfallen. Immerhin ließ der größte Schweizer Versicherer die Dividende stabil bei 17 Franken je Aktie. Von weiteren Kapitalausschüttungen, etwa über Aktienrückkäufe, will die Zurich aber zunächst absehen.
Wenn der neue CEO Mario Greco zur Zurich wechselt, der derzeit noch die italienische Generali leitet, hat er also jede Menge zu tun. Der soll die Geschäfte nun schon am 7. März übernehmen. Sein bisheriger Arbeitgeber, die Generali, hatte ihn am Dienstag von seinen Verpflichtungen entbunden. Ursprünglich war der Wechsel zum 1. Mai geplant. Grecos Vorgänger bei Zurich, Martin Senn, ist im Dezember nach geschäftlichen Rückschlägen zurückgetreten.
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