Der Versicherer Allianz erwartet positive Auswirkungen auf sein US-Geschäft, sollte der künftige US-Präsident Trump seinen Plan umsetzen und die Unternehmenssteuer in den USA senken.
Sollte der künftige amerikanische Präsident Donald Trump seine Pläne umsetzen, erwartet der Versicherer Allianz positive Auswirkungen auf sein US-Geschäft. „Die geplante Senkung der Unternehmenssteuern in den USA wäre für uns gut, weil wir dort sehr viel Steuern zahlen“, sagte Konzernchef Oliver Bäte der „Süddeutschen Zeitung“ laut Vorab-Bericht aus der Montag-Ausgabe.
Zudem helfe der starke Dollar, weil er eine positive Auswirkung auf die Allianz-Zahlen in Euro habe. „Und die Veränderungen bei der Regulierung sind auch sehr positiv, da wurde in der Vergangenheit einiges übertrieben.“ Man müsse aber abwarten, „was es mit dem Protektionismus und anderen Themen auf sich hat“.
Auf die Frage zu seinen Erwartungen an die Zinsen sagte Bäte, die Allianz-Volkswirte sagten, dass die USA und Europa nicht dauerhaft in entgegengesetzte Richtungen laufen könnten. „Das wird absehbar sein. Dann muss Europa den USA folgen, weil sonst die Verwerfungen zu groß werden. Die Europäische Zentralbank deutete das ja auch schon an.“ Das bedeute aber nicht, dass immer alle in eine Richtung gingen. „Es kann sogar sein, dass die Zentralbank erneut die Märkte flutet, um alle zu beruhigen.“ Darauf müsse man vorbereitet sein. „Wir gehen vom Schlimmsten aus: Europa könnte ein Japan-Szenario mit Niedrigzinsen für lange Zeit erleben. Wenn sich das ändert, ist das eine positive Überraschung.“
Es stimme im Übrigen nicht, dass die Allianz in den USA unbedingt zukaufen wolle. „Uns würde nur eine größere Übernahme helfen. (…) Und dort muss man sehen, wer zu uns passt, eine saubere Bilanz hat und bezahlbar ist.“ Amerikanische Unternehmen seien derzeit sehr hoch bewertet. Die Allianz schaue sich zwar mögliche Übernahmeziele an. „Aber wir gucken nicht krampfhaft auf alle, was sich bewegt.” Der Fokus liege auf Sachversicherung, Vermögensverwaltung und Kreditversicherung. Auf die Frage, ob die Allianz den Schweizer Rivalen Zurich kaufen wolle, erklärte Bäte, er sage ungern etwas zu konkreten Transaktionen. Aber alles, was die Allianz in der Geschichte ihrer Übernahmen gemacht habe, habe man freundschaftlich gemacht. “Man muss also immer erst jemanden haben, der gekauft werden will.“
Fonte:
Handelsblatt
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