Die Allianz-Versicherung plant ein milliardenschwereres Rückkaufprogramm der eigenen Aktien. Der Konzern aus München möchte dafür bis zu drei Milliarden Euro ausgeben. Aktionäre dürften sich freuen.
Den Aktionären von Europas größtem Versicherer Allianz winkt in diesem Jahr ein milliardenschwerer Extra-Geldsegen. Der Münchener Konzern dürfte bis zu drei Milliarden Euro in Form eines Aktienrückkaufs an die Anteilseigner zurückgeben, nachdem sie bis Jahresende keine größeren Unternehmen gekauft hat. Es wäre der erste Aktienrückkauf in der Geschichte des Versicherers. Ein Allianz-Sprecher verwies am Montag auf Vorstandschef Oliver Bäte. Dieser hatte Ende November vor Analysten das Versprechen bekräftigt, das nicht ausgeschöpfte Budget für Übernahmen, das sich seit 2014 angesammelt hat, auszuschütten: „Wir werden das Geld nicht ohne Grund zurückhalten. Alles Kapital, das wir nicht brauchen, werden wir zurückgeben.“
Formal darüber entscheiden muss der Aufsichtsrat, wenn die Geschäftszahlen für das abgelaufene Jahr vorliegen. Geplant ist das für Mitte Februar. Theoretisch wäre auch eine Ausschüttung als Sonderdividende möglich, doch das ist für das Unternehmen und die Aktionäre finanziell weniger vorteilhaft. Werden die Papiere dagegen zurückgekauft und anschließend eingezogen, kann der Versicherungskonzern zugleich seinen Gewinn je Aktie steigern.
Die Allianz hatte das Budget zuletzt auf 2,5 bis 3,0 Milliarden Euro beziffert. 2,75 Milliarden Euro entsprächen knapp vier Prozent des Börsenwertes. Die Allianz müsste dafür zum aktuellen Kurs rund 17,5 Millionen eigene Aktien aufkaufen.
Das Versprechen stammt noch aus der Zeit von Bätes Vorgänger Michael Diekmann. Er hatte Ende 2014 angekündigt, das jährlich für Zukäufe zurückgelegte Geld alle drei Jahre – zum ersten Mal Ende 2016 – auszukehren. „Wir sind bei Fusionen und Übernahmen sehr diszipliniert gewesen“, bilanzierte Bäte. Die Allianz habe nichts zu angemessenen Preisen gefunden. Vor Weihnachten war sie als Interessent für das Frankreich-Geschäft der italienischen Generali gehandelt worden. In Mailänder Finanzkreisen wurden Rückzugspläne aus Frankreich aber zurückgewiesen.
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