Deutschlands größter Autoversicherer HUK-Coburg will trotz schrumpfender Gewinne in diesem Jahr nicht an der Preisschraube drehen. „Wir sind auf einem Niveau, mit dem wir nach jetzigen Erkenntnissen gut auskommen“, sagte Vorstandssprecher Wolfgang Weiler der „Börsen-Zeitung“. Im vergangenen Jahr seien die Prämien branchenweit im Schnitt um fünf Prozent gestiegen. Einige Kfz-Versicherer haben auch für 2014 weitere Preiserhöhungen angekündigt. Die HUK-Coburg habe die Preise im Neugeschäft nur leicht angehoben, sagte Weiler.
Der Allianz -Rivale dürfte Weiler zufolge in der Wechselsaison vor dem Jahresende mehr als 100.000 Kunden gewonnen haben. HUK-Coburg sei stärker als der Markt gewachsen, der nach seinen Schätzungen nur um ein bis 1,5 Prozent zugelegt hat. „Wir haben also weitere Marktanteile gewonnen.“ Das solle 2014 so bleiben, sagte Weiler. Insgesamt werde die Zahl der Personenwagen maximal um 1,5 Prozent wachsen. Fast die Hälfte der Beitragseinnahmen von 5,6 Milliarden Euro der „Haftpflicht-Unterstützungs-Kasse kraftfahrender Beamter Deutschlands“, wie HUK-Coburg ausgeschrieben heißt, entfiel 2012 auf die Kfz-Sparte.
Die Hagelschäden in Baden-Württemberg und Niedersachsen haben jedoch die Gewinnplanungen von HUK-Coburg durchkreuzt. Er rechne mit einer Brutto-Schadenbelastung in der Schaden- und Unfallversicherung durch Unwetter von 230 bis 250 Millionen Euro, das sei doppelt so viel wie in einem normalen Jahr, sagte Weiler. Davon bleibe die HUK-Coburg nach der Inanspruchnahme der Rückversicherer auf der Hälfte sitzen. „Die angestrebte Verbesserung der Ergebnisse 2013 war nicht so wie vorgesehen zu realisieren. (…) Netto könnte der Gewinn also sinken“, sagte Weiler. 2012 hatte die HUK-Coburg netto 381,1 Millionen Euro verdient.