Die Hannover Rück baut ihr Geschäft zur Absicherung von Pensionsverpflichtungen aus. Der weltweit drittgrößte Rückversicherer teilte am Montag mit, vom britischen Versicherer Legal & General ein entsprechendes Portfolio zu übernehmen. Dieses umfasst Rentenansprüche von 11.500 Mitarbeitern des britischen Industrieunternehmens Pilkington mit einem Volumen von knapp einer Milliarde Pfund, umgerechnet 1,2 Milliarden Euro. Bei der Transaktion wird das finanzielle Risiko abgesichert, dass die Pensionäre länger leben als statistisch zu erwarten ist – und es dadurch länger zu Rentenzahlungen kommt.
Vor allem in Großbritannien ist das ein großes Thema für Firmen. Denn während der Staat in Deutschland in der Pflicht steht, spielen die Unternehmen auf der Insel eine viel wichtigere Rolle für Pensionsleistungen.
Deswegen sichern sie sich oft gegen sogenannte Langlebigkeitsrisiken ab. Auch für die Zukunft erwarten wir gute Geschäftsmöglichkeiten, da der Wunsch von Unternehmen, ihre direkten Pensionsverpflichtungen zu begrenzen, zunehmen sollte, sagte Hannover-Rück-Chef Ulrich Wallin.
Der norddeutsche Konzern rechnet aus dem Deal in den nächsten Jahren mit Prämieneinnahmen von rund 800 Millionen Pfund, einen Teil des Portfolios behält Legal & General. Auf 2012 entfallen bei der Hannover Rück rund 60 Millionen Pfund. Der Rückversicherer tummelt sich seit Mitte der 1990er-Jahre in dem Geschäftsfeld. Seitdem wurden Pensionsverpflichtungen von rund fünf Milliarden Euro übernommen, unter anderem für BMW -Mitarbeiter in Großbritannien.